Coated und Uncoated
oder „Die Geschichte vom ungestrichenen Papier“
Es war einmal ein Fotograf, der aus einer Laune heraus seine Bilder auf ungestrichenem Papier drucken lassen wollte. Die Aufregung war groß, denn wozu gab es schließlich Bilderdruck-Papiere. Deren gestrichene Oberfläche war seit Menschengedenken ideal geeignet, um einen großen Farbraum abzubilden, ohne dass dabei Details verschwinden.
Und nun das. Der Fotograf musste also überlegen, wie er seine Bilder ideal aufbereiten könnte, damit der Farbeindruck auf ungestrichenen Papieren mit offener Oberfläche annähernd so kräftig wie auf gestrichenen Papieren ist, ohne dass durch den hohen Farbauftrag Details verloren gehen. Er entschied sich schlussendlich für eine Anpassung der vier einzelnen Farbkanäle, um bei niedrigerem Gesamtfarbauftrag eine ähnlich gute Zeichnung der Details zu erreichen. Zugleich konnte man nun an der Druckmaschine den Dichteauftrag deutlich reduzieren, was Drucke auf offenporigen Papieren erst richtig funktionieren ließ.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, also gab er dem Kind einen Namen: UNCOATED
So oder so ähnlich könnte es sich zugetragen haben, bis man endlich ein standardisiertes Farbprofil für den Offset-Druck auf ungestrichenen Papieren entwickelt hatte.