UV Farben Offsetdruck

UV-Farben im Offsetdruck

UV-Druckfarben im Offsetdruck

Für uns ist das Thema Umwelt keine abgedroschene Phrase, in letzter Zeit verzeichnen wir in der Druckindustrie einen gedankenlosen Umgang mit UV-Farben im Offsetdruck. UV-Druckereien informieren Ihre Kunden unzureichend über die Gefahren von UV-Druckfarben. Es wird versucht UV-Farben als nachhaltig und unbedenklich zu platzieren. Das ist schlichtweg falsch. Aber der Reihe nach damit auch die nächste Generation noch bedenkenlos Print genießen kann.

 

Was sind UV-Farben (LE-UV oder LED-UV-Farben)

UV-Farben sind auf Grund Ihrer Photoinitiatoren als sehr problematisch einzustufen. Diese Farben bestehen zum Großteil aus kennzeichnungspflichtigen Stoffen.

  • Ausgehärtete UV-Druckfarben sind Plastik und legen sich als Plastikschicht auf das Papier
  • Dürfen nur mit Schutzhandschuhen, Augenschutz und Gesichtsschutz verwendet werden
  • UV-Farben werden nach dem europäischen Entsorgungskatalog mit dem Schlüssel AVV 080312 gekennzeichnet, dies entspricht Druckabfällen, die gefährliche Stoffe enthalten
  • Kennzeichnungspflichtige Stoffe sind unter anderem: Ethoxyliertes Trimethylolpropantriacrylat / 4,4'-Isopropylidendiphenol, oligomere Reaktionsprodukte mit 1-Chloro-2,3-epoxypropan, verestert mit Acrylsäure / Propoxyliertes Glyceroltriacrylat / 2-Propensäure, Reaktionsprodukt mit Pentaerythrit / Acrylsäure, Reaktionsprodukte mit Dipentaerythrit / Phenylbis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phosphinoxid / Mequinol 
  • werdenden Müttern (Druckerinnen) ist der Umgang mit diesen Farben an der Druckmaschine untersagt, weil einige Inhaltsstoffe als erbgutschädigend eingestuft sind. Das gilt auch für Kunden bei einer Druckabnahme
  • Da nach unserer Erfahrung* eine 100% Durchhärtung nur in der Theorie stattfindet, bleiben diese Farben aus unserer Sicht bedenklich
  • Aber keine Sorge, ausgehärtete Druckfarben sind nachweislich nicht krebserregend. 

 

Das war nur ein kleiner Auszug aus den meist über 20 Seiten starken Sicherheitsdatenblättern der UV-Druckfarben. Im Grund muss jeder selbst über diese Punkte entscheiden und ob er Druckprodukte mit diesen Farben in Auftrag gibt.

* Als erste Druckerei in Europa haben wir über 4 Jahre eine 8-farben UV-Maschine von der Heidelbergdruckmaschinen AG drei-schichtig betrieben. Hier konnten wir unter anderem beobachten: Leistungsschwankungen, Lebensdauer und Verschmutzung der UV-Lampe und im Zusammenhang damit nicht ausgehärtete Farben.

 

Was Ihnen die Druckereien nicht zum Thema UV-Farben sagen

Ein Großteil der auf dem Markt erhältlichen UV-Druckfarben und -Lacke auf der Basis von Acrylaten und Methacrylaten, aber auch Hilfsstoffe wie die sogenannten UV-Verdünner, sind mit den Gefahrenhinweisen H317, H315, H319, H335 versehen. Dies bedeutet, sie reizen die Augen, die Atmungsorgane und die Haut und können Allergien hervorrufen. (Quelle: BGETEM = Berufsgenossenschaft)

  • H317 = Kann allergische Hautreaktionen verursachen
  • H315 = Verursacht Hautreizungen.
  • H319 = Verursacht schwere Augenreizung
  • H 335 = Kann die Atemwege reizen

Auch die BGETEM weißt ausdrücklich auf die Gefahr von nicht ausgehärteten UV-Farben hin 

Was sollten Sie bei UV-Farben als Kunde beachten

Nachdem Sie sich nicht nur bei uns, sondern auch bei der BGETEM gründlichste informiert haben werden Sie schnell feststellen dass Sie keine UV-Druckprodukte haben wollen. Werden Sie dennoch einmal zu einer Druckabnahme an einer UV-Druckmaschine gezwungen haben Sie ja einen Satz Wechselkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille im Auto. 

UV Farben Offsetdruck

Keiner mag tote Fische - spätestens hier sollte Sie die Angel aus dem Wasser holen.

UV-Druckfarben - das Thema Mikroplastik.

Ein kurzer Punkt. Ausgehörtete UV-Farben (siehe Problem der Aushärtung) legen sich als Mikroplastik auf das Papier und verbinden sich so gut wie untrennbar mit dem Papier. Hierzu liegen von der INGEDE Studien vor. Die INGEDE wurde 1989 als ein Zusammenschluss führender europäischer Papierhersteller gegründet. Diese beschäftigt sich unter anderem mit dem Deinen von Druckfarben aus Papieren. 

Plastik auf Printprodukten ist unserer Ansicht nach mehr als widersprüchlich, vor allem auf Naturprodukten. UV-Farben auf einem Naturprodukt - nein das muss nicht sein.

... und noch ein weiterer Artikel zum Thema Mikroplastik in Druckfarben

 

Gesundheitliche Gefahren von UV-Farben

Mehr Chemie auf Printprodukten ist nicht möglich: 2009 haben mehrere Behörden für Lebensmittelsicherheit in trockenen Lebensmitteln z. B. Getreideprodukten Photoinitiatoren entdeckt. Wie kommen diese bedenklichten Stoffe nun auf die Lebensmittel? Auf Grund der sehr geringen Größe der Moleküle der Photoinitiatoren können diese von der bedruckten Seite von Lebensmittelverpackungen auch durch mehrere Schichten Verpackung (z. B. Papier, Pappe oder Kunststoff) in die Lebensmittel übergehen. Zwei Photoinitiatoren, Benzophenon und 4-Methylbenzophenon, wurden in Tierversuchen als schädlich eingestuft, andere bisher nicht getestet. (Quelle SR-Online: Druckchemie in Lebensmittel))

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